Empire - Magazin für anspruchsvolle Rockmusik
Faun
& Ars Nova
Würzburg, Bechtolsheimer Hof, 17. Januar 1997
(…)
Alle, die das angedrohte Glatteis nicht scheuten, wurden für das Risiko
belohnt – ein durchweg hervorragendes Konzert gab es an diesem eisigen
Freitagabend zu genießen.
Den
Auftakt machten Faun, obwohl live sehr aktiv, bisher meist nur den einheimischen
Fans aus Würzburg bekannt. Nun, das wird sich bestimmt ändern, denn
ihre Show konnte die angereisten Progianer voll zufrieden stellen. Man führt
ja auch schon seit einiger Zeit erste Gespräche mit einem bekannten und
beliebten Label, dessen Repräsentant natürlich auch anwesend war.
Nach einem vielleicht etwas zu ausgedehnten Intro, zunächst die beiden Titel "Micemakers" und "1000 Days Before", die im Publikum eine sehr positive Resonanz fanden. Blickfang der Band ist natürlich Flötistin Brigitte Groll, wobei man aber auch den Herren eine gute Bühnenpräsenz attestieren muß. So sorgt Keyboarder Christoph Roth mit seinem eindringlichen Gesang und starken Gesten dafür, dass man einen Frontmann nicht vermißt.
Aber
auch die anderen Bandmitglieder sind durchaus für eine Überraschung
gut. Da zieht es Drummer Steffen Schürkens auch schon mal ans Mikrofon;
den größten Effekt aber erzielte Gitarrist Marko Brenzinger , als
er nach "Born Bad" die Bühne verließ und für ein sehr
virtuoses Klavierstück an dem im Publikum stehenden Flügel Platz nahm!
Eine solche Einlage vom Keyboarder wäre ja nichts Neues, aber vom Gitarristen?
Super!
Es folgten zum Schluß noch "The Stone" und "Lady Banshee"– und natürlich verlangte die Menge nach einer Zugabe, ein Wunsch, der mit "Great Is The Empire" auch erfüllt wurde. Christoph Roth ließ es sich aber nicht nehmen, zu erwähnen, daß der Name des Songs mit dem allseits bekannten Magazin eigentlich nichts zu tun hat (ein enttäuschtes Raunen hallt durch die Redaktionsräume, Red.).
Faun
– ein Name, den man sich merken muß!
(…)
Stefan H. Kost, Empire Ausgabe Nr. 35, 1/97