Progressive Newsletter
Faun
& Ars Nova
Würzburg, Bechtolsheimer Hof, 17. Januar 1997
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Den Abend eröffnete die Würzburger Formation Faun sehr stimmungsvoll
mit dem mystischen Titel "La selva", getragen von Flötenklängen,
New Age-geprägten Keyboardteppichen und percussiven Instrumenten.
Was danach folgte, zeigte endlich mal wieder, dass es auch in Deutschland noch unentdeckte Prog-Rohdiamanten gibt. In teilweise sehr ausgedehnten und variationsreich gestalteten Kompositionen bekam die Neo Progressive-Schiene neuen Wind in ihre Segel. Mit Gespür für schöne Melodien, Raum für Soli an Keyboard, Gitarre und Flöte zeigten die fünf Musiker, dass sie auch problemlos ihre Instrumente tauschen können. Da greift Schlagzeuger Steffen Schürkens auch mal in die Saiten und Gitarrist Marko Brenzinger glänzt mit einem Solo am Konzertflügel.
Die
Band ist dafür verantwortlich, daß die vielschichtigen Stimmungen
und Klangbilder mehrdimensional wirken, und zeigt vor allem in den längeren
Liedern wie "Thousand days before" oder "Lady Banshee",
dass man auch handwerklich einiges auf dem Kasten hat. Hier kann man einer Band
nur eindringlich raten, ihr Material schleunigst auf CD zu pressen, da sie wirklich
Potential besitzt, und sicherlich genügend Abnehmer finden wird.
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Kristian Selm, Progressive Newsletter Ausgabe Nr. 13, März 97